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Feature: So eine Rolex Daytona haben Sie noch nie gesehen

Wenn diese Uhr seltsam und doch vertraut aussieht, dann liegt das daran, dass es sich um eines der bekanntesten Rolex-Modelle handelt, dessen Zifferblatt entfernt wurde, um das großartige Chronographenwerk 4130 in seiner ganzen nackten Pracht zu enthüllen.

Diese Rolex Daytona, die von der Genfer Firma Label Noir stark individualisiert wurde, ist so reduziert, dass sie nicht einmal den Namen Rolex trägt. Sie verfügt lediglich über die ikonische Krone auf der 12-Uhr-Position und den legendären Namen „Daytona“ an der üblichen Stelle.

Mit der Skelettierung dieser Referenz 116520 hatte Rolex natürlich nichts zu tun. Das notorisch konservative Unternehmen würde lieber „I Love Rolex“-Schlüsselanhänger in Frühstücksflockenschachteln verschenken, als einen derart kühnen ästhetischen Schritt zu wagen.

Es gibt jedoch nichts, was Label Noir mehr mag, als eine unschuldige, jungfräuliche Rolex in das uhrmacherische Äquivalent von Lady Gaga zu verwandeln – damit wir nicht vergessen, dass eines der verrückteren Projekte dieser Firma darin bestand, ein Tourbillon in eine Milgauss einzubauen!

Die 4130 vorgestellt

Für uns ist dies eine weitaus gefälligere Modifikation als diese Kreation, die zudem gut umgesetzt wurde. Das normalerweise verborgene Kaliber 4130 erhält so die seltene Chance, sein hinreißendes Aussehen zu zeigen. Label Noir hat aber nicht nur das Zifferblatt entfernt. Ganz im Gegenteil! Das Uhrwerk ist ein Unikat, bei dem die glänzenden Teile mattiert und die matten Teile glänzend gemacht wurden – eine „Umkehrung der polierten und satinierten Oberflächen“.

Dies muss geschehen, ohne die fein ausbalancierte Präzision des Uhrwerks zu beeinträchtigen – was bei einem so komplexen Chronographen noch schwieriger ist. Wenn man durch die drei skelettierten Teilzifferblätter blickt, die gut ablesbar bleiben, ist der Effekt in der Tat sehr cool.

Ein seltener Gehäuseboden

Wenn Rolex ein Vater wäre, dann wäre er ein strenger Puritaner, der seine Tochter nicht mit nackten Knöcheln aus dem Haus gehen lässt. Einblicke in die Uhrwerke von Rolex sind also eine seltene und kostbare Angelegenheit. Transparente Gehäuseböden findet man nur bei der inzwischen eingestellten rechteckigen Cellini Prince.

Diese Princes verfügten jedoch über ein Handaufzugswerk, weshalb dies möglicherweise die einzige Rolex ist, die jemals – wenn auch inoffiziell – ein Automatikwerk durch den offenen Gehäuseboden zeigte.

Und auch hier hat Label Noir ganze Arbeit geleistet, indem man den Stahlrotor gegen einen teureren Platinrotor ausgetauscht und ihn mit asymmetrischen Formen ausgehöhlt hat. Man hätte sich auch für eine aufwändige Gravur im Stil von A. Lange & Söhne entscheiden können, aber der zurückhaltende Ansatz passt besser zu einer schnörkellosen, robusten Einsatzuhr wie der Daytona.

Uhrmacherische Chirurgie

Bevor Sie sich bei Watchfinder oder einer anderen Website für gebrauchte Luxusuhren auf die Suche nach einem dieser Exemplare machen, sollten Sie wissen, dass dieses Modell auf besonderen Wunsch eines Kunden angefertigt wurde, genau wie das Tourbillon-Modell Milgauss von Label Noir.

Wenn Sie also selbst eine solche Uhr haben möchten, müssen Sie Ihre eigene Uhr kaufen und sie dann zu Label Noir schicken, um sie dort nach Maß anpassen zu lassen.

Genau wie bei einem Irokesenschnitt oder einer Gesichtstätowierung werden einige Freunde denken, dass Sie den Verstand verloren haben, während andere zweifellos Ihre ikonoklastische und sehr persönliche Herangehensweise an das Uhrentragen bewundern werden ...

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